Husten, Atemnot, Auswurf – was zunächst harmlos klingt, kann es aber in sich haben. Verschwinden diese Symptome nicht innerhalb einiger Wochen, kann das auf eine „chronic obstructive pulmonary disease“, was soviel heißt wie chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, kurz COPD, hinweisen.
Bei immer mehr Menschen in Deutschland wird zumeist über eine Lungenfunktionsprüfung diese bisher unheilbare Krankheit diagnostiziert. Allein zwischen 2009 und 2017 erhöhte sich die Zahl der Diagnosen um 25 Prozent: So wurde 2009 bei 5,1 Prozent der Patienten eine COPD diagnostiziert. Bis 2016 stieg der Wert auf 6,4 Prozent an, 2017 blieben die Zahlen konstant. Die Angaben beruhen auf den bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten des Statistischen Bundesamtes.
Vielfältige Ursachen
Die Ursachen für COPD können nach Angaben des Helmholtz Zentrums München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH vielfältig sein. Hauptrisikofaktor ist aber das Rauchen. So haben nur zehn bis zwanzig Prozent aller COPD-Betroffenen in ihrem Leben nie geraucht. Das Erkrankungsrisiko wird aber auch durch Faktoren erhöht, die Entzündungen in der Lunge auslösen und befeuern können. Dazu gehören genetische Veranlagungen, berufsbedingtes Einatmen von Stäuben, zum Beispiel im Bergbau, Luftschadstoffen, Infektionen der Atemwege in der Kindheit oder bei Frühgeborenen. In Deutschland tritt COPD am häufigsten in Nordrhein-Westfalen und im Saarland auf, am wenigsten in Baden-Württemberg.
Eine COPD entsteht den Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums München zufolge nicht plötzlich, sondern entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Beschwerden wie hartnäckiger Husten werden anfangs oft für „normalen“ Raucherhusten, eine Bronchitis oder Asthma gehalten. Dass eine andere Erkrankung dahintersteckt, wird häufig erst erkannt, wenn bereits stärkere Beschwerden spürbar sind. Viele Betroffene sind dann älter als 60 Jahre.
COPD-Behandlung zielt auf Bremsen der Krankheit ab
Die Behandlung der COPD zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten oder zumindest zu bremsen – heilen lässt sich die COPD nämlich nicht. Wichtig ist vor allem, auf das Rauchen zu verzichten. Wesentlicher Baustein der COPD-Therapie ist die Behandlung mit atemwegserweiternden Medikamenten, den sogenannten Bronchodilatatoren. Diese werden in der Regel inhaliert, also eingeatmet. Damit der Wirkstoff richtig in der Lunge ankommt, müssen Patienten die Technik der Inhalation gut erlernen und beherrschen.
Wichtig ist, dass sich Pateinten absolut an ihre Therapie halten. Da hilft es auch, wenn sie alles über ihre Erkrankung, die Therapie und die Medikamente wissen. Spezielle Patientenschulungen helfen da weiter. Hier erfahren sie auch, welche Atemtechniken das Leben mit COPD erleichtern. Last but not least ist ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zum Arzt für die Entwicklung der Therapietreue vorteilhaft.