Diabetes fördert Ablagerungen in den kleinen und großen Blutgefäßen. Damit wächst die Gefahr für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Und auch für Demenz steigt das Risiko, wenn kleine und große Arterien im Gehirn betroffen sind. Das wird oft unterschätzt. Wie groß ist das Problem?
Laut Studien über 70 Prozent erhöhtes Risiko für Demenz bei Diabetes, beim Krankheitstyp vaskuläre Demenz noch höher. Kognitive Leistungen und Funktionen nehmen schneller ab als bei Menschen ohne Diabetes.
Woran liegt das?
Die Ursachen sind multifaktoriell. Neben vaskulär-ischämischen Schäden – also der verminderten Durchblutung des Gewebes –, negativen Effekten von Unter- und Überzuckerungen, dem Einfluss von Entzündungen und Insulinresistenz werden gestörte Blut-Hirn-Schranke und verminderter Abtransport toxischer Stoffwechselprodukte über das glymphatische System – einem Drainagesystem zur Entsorgung von Abfällen im zentralen Nervensystem – diskutiert. Das Geschehen ist komplex.
Gibt es Möglichkeiten, sich zu schützen?
Ja, davon ist auszugehen. Alle Maßnahmen mit positivem Einfluss auf die Stoffwechsellage können dazu beitragen. In jedem Fall sollten Hypo- und Hyperglykämien vermieden und die Werte bei Blutzucker und Blutdruck im Zielbereich gehalten werden. Gesund leben mit Bewegung, Vermeidung von Übergewicht und Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum sind weitere Tipps. Das kann helfen, trotz Diabetes und altersbedingt degenerativen Veränderungen lange körperlich und geistig fit zu bleiben.