Weltweit leiden etwa 210 Millionen Menschen an einer unheilbaren COPD – allein in Deutschland sind es rund 6,8 Millionen. Und jedes Jahr sterben circa 30.000 Menschen in unserem Land an der Erkrankung. COPD steht für „chronic obstructive pulmonary disease“, also eine Gruppe von Lungenkrankheiten, für die entzündete und permanent verengte untere Atemwege charakteristisch sind. Typische Anzeichen sind Husten, vermehrter Auswurf von Sekret und Atemnot. Die weitaus meisten Fälle, circa 90 Prozent der COPD-Erkrankungen, sind direkt auf das Rauchen zurückzuführen. Viele Betroffene erfahren im Alter zwischen 40 und 50 von ihrer Diagnose. Die Häufigkeit der Fälle nimmt vor allem ab 50 Jahren zu und hat etwa bei 60 bis 70 Jahren ihren Höhepunkt.
Was COPD als Erkrankung der Lunge gefährlich macht
Ohne Atmung können wir nur wenige Minuten überleben. Wenn wir zwar Luft holen, die Atemwege jedoch stark verengt sind, bedeutet das eine immense Belastung für Lunge und Körper. Das Tückische daran: Meist kommt die Krankheit mit einem vermeintlich harmlosen Husten daher, und es tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Zu Beginn husten Betroffene vor allem morgens, hauptsächlich in der kalten Jahreszeit. Im Laufe der Zeit wird der Husten jedoch häufiger und stärker. Meistens wird er auch von einem Sekretauswurf begleitet. Während es zu Beginn nur bei körperlicher Belastung zu Atemnot kommt, tritt später auch in Ruhe eine zunehmende Kurzatmigkeit auf. Ohne Behandlung schreitet eine COPD immer weiter fort, die Lungenfunktion nimmt zunehmend ab, der Körper wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Daher sind neben der Lunge auch Herz, Muskulatur, Skelett und Stoffwechselorgane beeinträchtigt.
Schonen schadet
Wenn wir schneller außer Puste kommen und körperliche Aktivität immer anstrengender wird, neigen wir dazu, uns zu schonen, um die Atemnot zu vermeiden. Doch damit wird der Krankheitsverlauf in den meisten Fällen sogar noch beschleunigt. Denn je weniger sich die Betroffenen bewegen, desto schneller baut sich ihre Muskulatur ab, und umso drastischer verringert sich ihre körperliche Belastbarkeit. Mit körperlichem Training dagegen können sie ihre Atemnot lindern und ihre Fitness verbessern. Sie werden wieder belastbarer und ermüden nicht mehr so schnell. Auch müssen sie seltener ins Krankenhaus oder sogar sterben. Aktuelle Studien zeigen: Gerade für Menschen mit schwerer COPD gilt, dass ein wenig Bewegung immer noch besser ist als keine. So konnten Betroffene mit einem Rollator und einem Schritt- oder Kilometerzähler ihre tägliche Schrittzahl um 700 erhöhen und damit ihre Atmung und ihre Lebensqualität deutlich verbessern.