Die Deutschen greifen wieder häufiger zum Glimmstängel: laut den Zahlen der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) in allen Altersgruppen. Besonders stark fällt dabei der Anstieg bei den 14- bis 17-jährigen Jugendlichen aus. Hier hat sich der Anteil von 2021 auf 2022 fast verdoppelt. Fakt ist auch, dass jedes Jahr in Deutschland jährlich über 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben. Frauen dabei häufiger: Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen anfälliger sind für die gesundheitsschädlichen Auswirkungen, zu denen auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Lungenkrebs und COPD gehören. Laut Suchtfachleuten fällt gerade ihnen der Rauchstopp oftmals schwer, oder sie probieren es erst gar nicht, etwa aufgrund einer unerwünschten Gewichtszunahme.
Harm Reduction: E-Zigarette als Alternative
Ein alternativer Ansatz zum Aufhören ist die sogenannte Harm Reduction. Die Strategie wird nicht nur bei illegalen Drogen, zum Beispiel durch Spritzentausch, sondern heute auch bei verschreibungspflichtigen Medikamenten, Alkohol, Arzneimitteln und Tabak angewendet. Im Fall des Rauchens zählen dazu E-Zigaretten, die aufgrund des reduzierten Schadstoffgehalts als weniger problematisch gelten. Die DEBRA-Erhebung zeigt, dass auch der Anteil derer, die E-Zigaretten konsumieren, binnen eines Jahres in allen Altersgruppen gestiegen ist. Mehr als vier Prozent „Dampfer“ sind es in keiner Altersgruppe.
„Rauchern, denen der Rauchstopp mit anderen Hilfsmitteln nicht gelungen ist und die E-Zigaretten ausprobieren möchten, sollte erklärt werden, dass E-Zigaretten zwar im Vergleich zu Tabakzigaretten weniger schädlich sind, die langfristigen Gesundheitsauswirkungen aber nicht bekannt sind“, schreibt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in einem Positionspapier. Der beste Weg, tabakrauchbedingten Erkrankungen vorzubeugen, sei der vollständige Rauchstopp.