Verdächtige Veränderungen – beispielsweise ein Knoten in der Brust – sind oft ein Alarmzeichen. Ob Krebszellen im Spiel sind, kann über die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) beurteilt werden, die unter dem Mikroskop histologisch untersucht wird. Auch Analysen von Blut, Urin und anderen Körperflüssigkeiten im Labor geben Aufschluss. Allgemeine Parameter, die Auskunft über den Zustand des Patienten und die Funktionsfähigkeit einzelner Organe geben, werden erhoben. Daneben können für einige Krebsarten sogenannte Tumormarker bestimmt werden.
Krebsdiagnostik: Mit zunehmender Untersuchungsintensität wächst die Genauigkeit
Zu den Bilder erzeugenden Techniken gehört die Endoskopie. Hier wird ein flexibler Schlauch über den Mund (Gastroskopie oder Bronchoskopie), den After (Koloskopie) oder die Harnröhre (Zystoskopie) eingeführt. An der Spitze des Schlauches sitzt eine Kamera mit Lichtquelle. Sie hält kleinste Veränderungen aus dem Inneren der Organe fest.
Einen technologischen Sprung machten die Systeme in der Nachfolge der Röntgentechnik, für die Wilhelm Conrad Röntgen 1901 immerhin den Nobelpreis für Physik erhielt. Neuere bildgebende Verfahren sind die Computertomografie (CT), Kernspintomografie, Ultraschall-Diagnostik, Szintigrafie und die Positronen-Emissions-Tomografie. Bei der Computertomografie wird als spezielles Röntgenverfahren der Körper schichtweise durchleuchtet.
Feinere Technologien enttarnen den Tumor und bereiten gezielt dessen Eliminierung vor
Bei der Magnetresonanz- oder Kernspintomografie (MRT) werden unter dem Einfluss von Magnetfeldern Bilder aus dem Körperinneren gespeichert. Magnetfelder bewegen die Wasserstoffatome in Körpergeweben und Detektoren messen die Veränderungen. Organe können im Längsschnitt, Querschnitt oder in einer räumlichen Projektion dargestellt werden. Per CT lassen sich Informationen zur Position und Ausdehnung von Tumoren gewinnen. Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist ein so genanntes nuklearmedizinisches Verfahren, das mithilfe von Radionukliden Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar macht.
Revolutionar in der Diagnostik ist das Verfahren der Flüssigbiopsie („Liquid Biopsy“). Eine blutbasierte Nukleinsäureanalytik dient dem Nachweis von Tumorzellen beziehungsweise Tumor-DNA im Blut. Denn Tumorzellen geben auch Erbinformationen ins Blut ab, die auf Genveränderungen hin untersucht werden können. Liquid Biopsy wird zum Screening und zur Früherkennung von Krebs eingesetzt. Wobei einmal mehr klar ist: Erst die Interpretation des Mediziners gibt Aufschluss, worum es wirklich geht und welcher Weg der Beste ist, um den Krebs zu bezwingen.