Wann wird die Misteltherapie angewendet?
Als begleitende Therapie zur Krebsbehandlung kommt die Mistel heute bei 16 Prozent der Brustkrebspatienten im Frühstadium und 15 Prozent der Lungenkrebspatienten sowie beim Eierstock- und Gebärmutterkrebs zum Einsatz. Studien zeigen, dass die Misteltherapie die Lebensqualität der Patientinnen verbessert.
Wie genau?
Patientinnen, die sich ein Mistelpräparat spritzen, fühlen sich weniger müde, schlafen besser, klagen seltener über Übelkeit und Erbrechen und fühlen sich durchwärmter. Zudem können sie sich besser konzentrieren und fühlen sich im Ganzen wohler. Außerdem haben viele Patienten das Gefühl, mit der ergänzenden Misteltherapie auch selbst etwas für ihre Gesundung und Lebensqualität zu tun.
Als Ersatz zur schulmedizinischen Behandlung kommt die Mistel aber nicht in Betracht?
Nein. Die Misteltherapie ist eine Ergänzung der wissenschaftlich begründeten Therapie. Sie verbessert die Lebensqualität während der Chemotherapie und vermindert systemtherapeutisch bedingte Nebenwirkungen, ohne die Wirksamkeit der Medikamente zu beeinflussen.
Gibt es auch Nebenwirkungen?
Die gibt es, sie sind aber gut erforscht, selten und entstehen meist durch eine zu hohe Dosierung. Zu den Nebenwirkungen zählen Rötungen an der Injektionsstelle und leichte Temperaturerhöhungen. Manchmal kann es auch zu Kopfschmerzen, grippeähnlichen Symptomen und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt kommen. Dann muss der Arzt die Dosis überprüfen. Grundsätzlich wird die Misteltherapie aber sehr gut vertragen und ist in palliativen Situationen erstattungsfähig.