Patienten mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden unter erschwerter Atmung. Weil dadurch der Sauerstoffgehalt im Blut abnimmt und der Anteil von Kohlendioxid steigt, sinken körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Im Sommer verstärken sich die Symptome. Schon bei Temperaturen ab 25 Grad und feuchtwarmer Luft enthält die Atemluft weniger Sauerstoff als bei kühlerem Wetter, sodass weniger davon ins Blut gelangen kann. Als Folge wird das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt erheblich größer. Bei Hitzewellen erhöht sich das zusätzliche Sterberisiko um bis zu 14 Prozent, bei längerer Hitze um bis zu 43 Prozent. Mit den steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels befürchten Lungenärzte eine weitere Verschlechterung der Situation für Betroffene. Denn schon jetzt sind Lungenerkrankungen der wichtigste Grund für stationäre Notaufnahmen im Sommer. Da durch Corona die telemedizinische Versorgung populärer geworden ist, könnte für COPD-Patienten ein häufigerer Kontakt zum Hausarzt sogar lebensrettend sein, wenn sie dadurch rechtzeitig ins Krankenhaus eingewiesen werden. Betroffene sollten ihren Arzt danach fragen.
Mehr Wohlbefinden
Patienten können aber einiges tun, um heiße Sommer besser zu überstehen. So sollten sie sich tagsüber in möglichst kühlen Räumen aufhalten und Besorgungen oder Spaziergänge auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen – immer mit Notfallmedikament und Getränk in der Tasche, denn regelmäßiges Trinken ist sehr wichtig. Leicht verdauliche Lebensmittel wie Salate, mageres Fleisch und Obst entlasten den Körper ebenso wie weite Kleidung aus Baumwolle, Seide oder Leinen, unter der sich keine Wärme aufstaut. Nicht zuletzt sollten sich Betroffene im Freien an schattigen Orten aufhalten.