Der entscheidende Faktor bei der Energiegewinnung in den Zellen ist das Vitaminoid Q10, richtig?
Ja, denn ohne ausreichend Coenzym Q10 stockt die Energieproduktion und die Zellgesundheit leidet, was sich in Krankheiten manifestieren kann. Zumal das Coenzym nicht nur Energie in Form von Adenosintriphosphat produziert, sondern auch als Antioxidans in den Zellen wirkt. Es schützt so vor Zellschäden, Zellmutation und Zelltod. Und außerhalb der Zellmembran kann das Vitaminoid andere Antioxidantien wie Vitamin E und C regenerieren und in deren Wirkung unterstützen.
Das Coenzym Q10 wird über die Nahrung zugeführt, der Körper stellt es aber auch selbst her.
Richtig, in jungen Jahren ist bei gesunden Menschen und normaler Ernährung eine ausreichende Versorgung mit Coenzym Q10 anzunehmen. Mit zunehmendem Alter nehmen die Konzentrationen in verschiedenen Organen jedoch ab, vor allem am Herz. Zusätzlich blockieren Medikamente vom Typ der Statine, sogenannte Cholesterinsenker, die Bildung des Coenzyms um bis zu 75 Prozent.
Gibt es denn Belege dafür, dass umgekehrt die Q10-Gabe zu einer besseren Herzgesundheit beiträgt?
Ja, das belegen die schwedische KiSeL-10-Studie und die dänische Q-SYMBIO. Bei dieser erhielten Senioren mit Herzinsuffizienz Nahrungsergänzungsmittel mit organischer Selenhefe in pharmazeutischer Qualität und Coenzym Q10, Ubiquinon. Sie wiesen einen leistungsstärkeren Herzmuskel auf und waren seltener von schweren kardialen Ereignissen betroffen als die Placebo-Gruppe. Zudem sank bei ihnen die kardiovaskuläre Sterblichkeit um 54 Prozent, und die Lebensqualität verbesserte sich signifikant. Herzerkrankte sollten ihre Behandler über die Einnahme informieren.
Ab welchem Alter ist eine Substitution durch Nahrungsergänzungen sinnvoll? Und worauf sollte hinsichtlich guter Bioverfügbarkeit geachtet werden?
Ab dem 40. Lebensjahr sollte Q10 täglich mit bis zu 100 Milligramm ergänzt werden. Auch jüngere Leistungssportler sowie Gestresste und Schwangere haben einen deutlich größeren Bedarf. Bezüglich der Bioverfügbarkeit ist der Herstellungsprozess entscheidend, damit die aktiven Inhaltsstoffe nicht das Verdauungssystem passieren, ohne absorbiert zu werden. Die Lösung ist die Nutzung eines speziellen Herstellungsverfahrens, bei dem das Q10-Rohmaterial mit verschiedenen Ölen mit unterschiedlichen Schmelzpunkten gemischt wird, die im Nachhinein erhitzt werden. In der sogenannten Navas-Studie lag die Aufnahme von Q10, sprich die Resorption, durch diese hochspezialisierte Vorbehandlung bei 83 Prozent.