Zu den Klassikern der Monatshygiene zählen Binden und Tampons. Laut Schätzungen der Onlineplattform utopia.de verbraucht eine Frau im Laufe ihres Lebens bis zu 17.000 Einwegbinden oder -tampons. Ganz schön viel Müll, der im Abfallkorb im Badezimmer landet. Das wissen auch die Hersteller und offerieren heute ökologische Varianten, die aus biologisch angebauter Baumwolle hergestellt werden. Der Verzicht auf Plastik schont die Umwelt und die sensible Haut im Intimbereich. Weitere Alternativen: waschbare Binden, Menstruationsschwämme und Menstruationstassen. Diese Produkte wurden nicht neu erfunden, immer mehr Frauen entdecken sie aber neu für sich.
Menstruationstasse: Weniger Müll, weniger Kosten
Werfen wir einen Blick auf die „Tassen“. Sie wurden bereits um 1930 entwickelt, eroberten aber erst in den 1980er-Jahren die Badezimmer umweltbewusster Frauen. Lange Zeit blieb der Becher, der wie ein Tampon in der Vagina getragen wird und die Menstruationsflüssigkeit bis zu zwölf Stunden sicher auffängt, ein Nischenprodukt. Jetzt interessieren sich immer mehr Frauen für die nachhaltige Alternative zum Tampon, die nach der Reinigung sofort wiederverwendet werden kann. Nicht nur aufgrund der Wiederverwendbarkeit und somit Nachhaltigkeit liegt die Menstruationstasse derzeit voll im Trend. Die bis zu zehnjährige Haltbarkeit macht sie bei regelmässigem Gebrauch auch zu einer kostensparenden Alternative im Vergleich zu Tampons und konventionellen Binden, die das Blut aufsaugen und direkt nach dem Gebrauch entsorgt werden.
Eine Frage des Materials
Silikon und Latex sind zudem besser verträglich als Baumwolle oder Watte, da sie die Scheide nicht austrocknen, was zu Infektionen und Entzündungen führen kann. Frauen mit Latexallergie sollten jedoch aufpassen und besser zu den Varianten aus Silikon oder Thermoplastischen Elastomeren TPE greifen. Unangenehm empfinden viele Frauen zu Beginn die Handhabung der Menstruationstasse. Weil das Blut lediglich in der Tasse aufgefangen wird, entsteht beim entleeren und bei der Reinigung meist mehr Kontakt zum Blut, als dies bei Tampons der Fall ist. Das kann für Frauen, die Schwierigkeiten im Umgang mit Blut haben, eine Herausforderung sein. Viele beschreiben nach wiederholter Anwendung aber auch die Entwicklung eines neuen Bezugs und einer positiveren Einstellung zum eigenen Körper.
Gefahr Toxisches Schocksyndrom
Eine besondere Gefahr hinsichtlich der Monatshygiene ist das sogenannte Toxisches Schocksyndrom (TSS). Diese seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung wird oft mit dem Gebrauch von Tampons in Zusammenhang gebracht. Es darf angenommen werden, dass die Ursache dieser bakteriellen Infektionen in „vergessenen“ Tampons zu suchen ist – genauer gesagt jene, die über die empfohlenen vier bis acht Stunden getragen werden. Typische Symptome sind niedriger Blutdruck, Schwindel, Ohnmacht, Fieber und Hautausschlag. Später können Abschälungen der Haut an Händen und Fusssohlen hinzukommen. Sollten diese Symptome auftreten, muss der Tampon sofort entfernt und ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Wird die Infektion nicht rechtzeitig antibiotisch behandelt, kann es zu Organversagen kommen und schlimmstenfalls zum Tod führen. Letztendlich bleibt jedoch zu betonen, dass TSS insgesamt extrem selten auftritt, und eine saubere und korrekte Handhabung das Risiko deutlich reduziert.
Fazit: Für welche Variante frau sich nun entscheiden soll, hängt von den individuellen Vorlieben ab. Neue Wege und Möglichkeiten der persönlichen Hygiene zu entdecken und damit den eigenen Körper zu pflegen, kann eine Bereicherung sein. Schlussendlich ist jeder Körper anders und die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Daher gilt: „In der Regel geht Probieren über Studieren!“.