„Ich möchte selbst etwas tun!“ Diesen Wunsch haben viele Krebspatient:innen. Aber das ist gar nicht so einfach. Wo finde ich die richtigen Informationen – über Ernährung, Bewegung, meine Diagnose, meine Therapie? Was kann ich gegen meine krankheitsbedingte Erschöpfung tun? Wie gehe ich mit der psychischen Belastung um? Das Startup-Unternehmen Fosanis hat gemeinsam mit Fachleuten des Universitätsklinikums Leipzig und der Berliner Charité die App Mika entwickelt, die Betroffenen genau bei solchen Fragen kostenlos Hilfe und Antworten bietet. Sie ist für alle Krebspatient:innen geeignet und gibt gezielte Hinweise oder macht Vorschläge zu Themen wie Stress, Sport, Ernährung, Schlafhygiene – auf jeden Nutzer und jede Nutzerin mithilfe künstlicher Intelligenz fortlaufend individuell zugeschnitten.
Dazu gehören auch speziell für Krebspatient:innen entwickelte Programme, sogenannte Themenreisen, mit vielen nützlichen Artikeln und Übungsanleitungen. Besonders beliebt ist etwa das Yoga-Programm speziell für Krebspatient:innen, neu hinzugekommen ist das Thema Finanzen sichern, das oft eine große Herausforderung für die Betroffenen darstellt. Außerdem enthält Mika einen Symptomtracker, ein Distress-Thermometer und weitere nützliche Tools, die die Therapie verbessern können.
Mika kann aber auch zur Linderung von zwei der häufigsten Nebenwirkungen einer Krebserkrankung beitragen. Bis zu 90 Prozent der Betroffenen leiden unter Fatigue (chronische Erschöpfung), etwa 46 Prozent unter depressiven Verstimmungen. Eine Pilotstudie an der Berliner Charité konnte zeigen, dass die Nutzerinnen der App weniger mit diesen Nebenwirkungen zu kämpfen hatten als die Kontrollgruppe ohne App. Von Fatigue waren sie um durchschnittlich 23 Prozent seltener betroffen, die psychische Belastung war durchschnittlich 42 Prozent geringer.
Die Mika-App ist als Medizinprodukt zertifiziert und hat bereits mehr als 100.000 Patient:innen in Deutschland und Großbritannien geholfen.